Morgen bin ich bereits eine Woche in der Dumela Lodge. Wir haben am Wochenende jeweils frei, aber können freiwillig Ausflüge buchen. Ich habe mich für die Panorama Route entschieden. Wir fahren zum drittgrössten Canyon der Welt, werden die Aussicht geniessen und eine – kurze – Wanderung unternehmen.
Heute versuchen wir kurzfristig eine Tour im HESC (Hoedspruit Endangered Species Centre) zu buchen. Im HESC werden lokale Wildtiere wieder aufgepäppelt und wenn möglich in die Freiheit entlassen.
Die übrige Zeit nutze ich, um die Fotos auszusortieren und zu bearbeiten, etwas die Lodge zu geniessen, das Fotoequipment zu entstauben und einige TShirts zu waschen.
Im Moment ist es hier sehr ruhig, weil die meisten Volunteers einen Ausflug in den Kruger NP machen und unser Staff zwei freie Tage geniesst. Ein Guide ist aber immer vor Ort und trägt die Tagesverantwortung. Die einheimischen Mitarbeiter waren zu Beginn eher reserviert, aber tauen dann sehr schnell auf und versprühen eine grosse Portion Lebensfreude. Sindi – sie arbeitet in der Küche und ist auch Putzengel – und ich haben gestern tuschelnd herausgefunden, dass wir die beiden Ältesten in der Dumela Lodge sind 😉 Unser Lachen weckte natürlich die Neugier der anderen, aber wir können sehr verschwiegen sein. Heute Morgen hat mich Sindi mit breitem Grinsen gefragt, wieso ich auf dem Leintuch statt unter diesem schlafe? Es sei doch viel zu kalt… eine echte afrikanische Frohnatur.
Regis und Smanga kümmern sich liebevoll um die Aussenanlage und schauen zu den Pflanzen. Auch sie sind immer für einen kurzen Schwatz bereit.
Unsere Küchenmannschaft überrascht uns immer wieder mit herrlichen Mahlzeiten. Es sind meist lokale Gerichte, die serviert werden, und zu meiner Überraschung gibt es jeden Tag mindestens einmal Fleisch. Mein bisheriges Lieblingsessen war «Bunny Chow»: ein grosses Stück frisch gebackenes Brot wird ausgehöhlt und dann mit einem Fleischeintopf gefüllt. Mmmmhhhh! Für die Vegetarier gibt es auch immer eine fleischlose Alternative. In der Zwischenzeit habe ich mich auch mit dem Instant-Kaffee angefreundet – vier Kaffeelöffel mit einem grossen Schluck Milch sind ganz akzeptabel. Am meisten kämpfen wir allerdings mit den Tücken des Internets: WiFi ist hier – Zitat Einheimische! – nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Manchmal haben wir gar keine Verbindung, manchmal mit 10 – 25 kb/s und selten mit mehr als 150 kb/s! Aber auch das nehmen wir mit afrikanischer Gelassenheit. Deshalb folgen die Bilder erst später.