Day 4 – Reptile Center
Schlangen und Reptilien waren bisher gar nicht mein Ding, aber das änderte sich mit dem Besuch im Kinyonga Reptile Center. Schlangen haben bei der einheimischen Bevölkerung einen sehr schlechten Ruf und werden deshalb grundlos getötet. Das Besucherzentrum hat sich der Aufklärung und Rettung der Reptilien verschrieben. Nach einer kurzen Einführung setzte Silence zuerst eine «Boomslang» auf einem Ast aus. Diese einheimische Schlange lebt in Bäumen und gilt als giftigste Schlange der Welt! Ein Tropfen würde ausreichen, um 20 Menschen zu töten! Allerdings entsprechen Personen in keiner Weise dem Beuteschema, weshalb die Schlangen wenn immer möglich einer Konfrontation ausweichen. So erstaunt nicht, dass in den letzten 50 Jahren nur ein Todesopfer auf einen Biss zurückzuführen ist. Das Tier war sehr aktiv und züngelte immer wieder, war aber trotzdem kaum zu fotografieren. Entsprechend oft drückten wir auf den Auslöser, in der Hoffnung den «perfekten» Schuss zu erzielen.
Die nächste Schlange war eine «Black Mamba». Sie gilt als zweitgiftigste Schlange und lebt sowohl auf dem Boden wie auch in Bäumen. Mit ihrer braun-schwarzen Haut passt sie sich perfekt der Baumrinde an und ist nur schwer zu sehen. Doch auch diese Schlange weicht Menschen lieber aus als ihr Gift an uns zu verschwenden, denn der Wiederaufbau braucht ziemlich viel Energie und dauert ziemlich lange. Wie bei der «Boomslang» lohnt es sich, die Haut genauer zu betrachten. Faszinierende Struktur und Farben!
Zu guter Letzt wurden wir aufgefordert, uns von einem kleinen Strohhäuschen einige Meter entfernt auf den Boden zu legen, um dann Fotos von einer «Spitting Cobra» zu schiessen. Da diese im Gegensatz zu den beiden anderen Schlangen auf Bewegung reagiert, sollten wir uns in jedem Fall ruhig verhalten und NICHT bewegen, um sie nicht anzulocken. Bleibt noch zu erwähnen, dass eine «Spitting Cobra» bis zu 2 Meter weit Gift spucken kann, welches schmerzhaft und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen könnte. Aber… wir waren ja alle voll cool!
Im Gegensatz zu den ersten beiden Schlangen blieb die Kobra zusammengerollt an ihrem Ort und liess sich nur bedingt zu einem Scheinangriff bewegen. Es gelang uns kaum, diesen Moment zu erhaschen. Auch die Kobra gefiel mit ihrem Muster und Farbenspiel.
Nächster Höhepunkt war die Fütterung eines Chamäleons. Das leuchten grüne Reptil schoss mit Höchstgeschwindigkeit seine bis zu 30 cm lange Zunge nach vorne, um eine Zikade vom Ast zu packen. Die Aufnahmen wurden mit 1/4000 s geschossen bei 7 Bildern/sec! Das Chamäleon hat mich wahnsinnig in seinen Bann gezogen. Silence «ärgerte» es ein wenig, worauf das Chamäleon seine Farbe änderte: eine Seite blieb hell, während die andere dunkelgrüne Flecken bekam. Die Haut ist ein wahrer Hingucker!!
Anschliessend hatten wir die Gelegenheit, noch durch das Gelände zu streifen und versch. Reptilien zu bestaunen. Die trägen Lizzards wurden erst aktiv, nachdem Silence eine rote Blüte ins Gehege warf. Ein kurzer, aber intensiver Kampf um die wohl delikate Blüte entbrannte.
Das Kinyonga Reptile Center bot uns wirklich eine einmalige Gelegenheit, die Schönheit der Reptilien zu erleben und Vorurteile über Bord zu werfen!