Day 20 – Kruger NP

Heute ist ein besonderer Tag! Wir werden um 5.30 Uhr von Michael für unseren Tagesausflug in den Kruger – nein, nicht KrÜger; es ist kein deutscher Name! –  Nationalpark abgeholt.
Seit ich in Südafrika bin, habe ich schon gegen 18 Game Drives erleben und unglaublich tolle Begegnungen mit der Tier- und Pflanzenwelt geniessen dürfen. Was mir leider noch fehlt, sind Raubtiersichtungen und Elefanten. Auf unserer «Wunschliste» stehen für den heutigen Ausflug: Leoparden, Löwen, Hyänen, Wilddogs, Dickhäuter und einen frei laufenden Geparden wäre noch das Sahnehäubchen… . Ich weiss, Bescheidenheit sieht etwas anders aus 😉

Als wir beim zweiten Tor einen Kaffeehalt machen, verpassen wir eine Begegnung mit einer Hyäne. Na toll, das fängt ja gut an! Im Kruger NP ist man bekanntlich nicht alleine unterwegs, aber das hat auch seine Vorteile. Stehen irgendwo am Strassenrand Autos, kann man sicher sein, dass es im Busch etwas zu entdecken gibt. Keine 10 Minuten unterwegs reihen sich Fahrzeuge auf, weil am anderen Flussufer einige Löwen sichtbar sind.

Beim genaueren Hinschauen erkennen wir sogar noch einige Cubs, die sich im Schatten gemütlich herumtollen. Das Männchen braucht wohl seine Ruhe und liegt abseits im Gebüsch.

Schon fast surreal als dann noch eine Herde Elefanten im ausgetrockneten Flussbett vorbeizieht. Aber offensichtlich ist es für alle Tiere zu heiss, um sich zu streiten. Die Dickhäuter haben nur ein Ziel: sie graben im Sand ein Loch, bis sie zum Grundwasser gelangen. Die Schlammpackung – bei uns geht mann und frau dafür in den Spa – werfen sie sich über das Gesicht und den Körper, um sich so vor der gleissenden Sonne zu schützen. Ein eindrückliches Spektakel!

Nur wenige Fahrminuten später blockieren Autos die Strasse, weil im Baum deutlich erkennbar eine gerissene Impala-Antilope hängt. Nur wo ist der Leopard? Dank viel Geduld und der Erfahrung unseres Guides erhaschen wir einen tollen Platz und können im Schatten eines Busches die gefleckte Raubkatze ausfindig machen. Sie lässt sich vom regen Autoverkehr nicht stören und geniesst wohl den Abgang des Frühstückhäppchens.

Übrigens wer meinen Bericht Day 17 – Erosion Control https://regese.ch/wordpress/day-17-erosion-control-2/ sorgfältig gelesen hat, mag sich an eine andere Impala-Antilope erinnern. Als wir am nächsten Tag beim Kadaver vorbeiführen, war kaum mehr was übrig.

Michael schlägt uns vor, später nochmals vorbeizuschauen, und weiter auf Entdeckungsfahrt zu gehen. Wir können es kaum glauben, dass wir bereits zwei eindrückliche Begegnungen geniessen konnten. Unsere Fahrt führt uns an Zebras, Antilopen, Wildebeest, Büffel, unzähligen Giraffen vorbei, die noch entspannter als in vielen privaten Wildreservaten sind. Mittlerweile brennt die Sonne gnadenlos und so ist es kein Wunder, dass sich viele Tiere bei den Wasserlöchern treffen. Da finden unglaubliche Begegnungen statt und fotografisch gar keine leichte Aufgabe.

Wir sind alle überwältigt vom bisher gesehenen und sind gespannt, was der Tag noch zu bieten hat. Michael hat heute ein wahres Glückshändchen; er fährt auf einer Nebenroute und erneut deutet ein Wagenpark etwas Interessantes an. Ein ziemlich penetranter Geruch steigt uns in die Nase, bevor wir sie sehen können. Da liegen sie! African Wilddogs!

Ein ganzes Rudel liegt nur wenige Meter neben dem Strassenrand im Schatten und macht ein Verdauungsnickerchen. Diese Raubtiere jagen zweimal täglich. Ihr Jagdverhalten ist nicht vergleichbar mit jenem der Raubkatzen. Sie hetzen ihre Beute, wenn es sein muss, über mehrere Kilometer bis das Alphamännchen zuschlagen kann und sich dann das ganze Rudel über die Beute stürzt.
Wir freuen uns trotzdem über diese seltene Begegnung und schauen fasziniert diesen Wildhunden bei ihrer Siesta zu.

Auch bei uns macht sich der Hunger bemerkbar und Michael steuert auf einen Rastplatz zu, als er plötzlich nochmals einige Löwen sichtet. Für uns natürlich nochmals ein Highlight!
Gut gestärkt geht die Fahrt nun über eine Schotterpiste weiter. Nur wenige Meter neben uns sind einige sehr rar gewordene Vögel unterwegs: Southern Ground Hornbill.

Diese «Raben» brüten nur zwei Eier aus, wobei die Küken im Abstand von einigen Tagen ausschlüpfen. Oft verhungert dann das schwächere Jungtier, weil es im Futterkampf unterliegt. Gnadenloser Überlebenskampf!

Ein längerer Aufenthalt an einer Wasserstelle ist bestes Wildtierkino.

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Drei Büffel liegen oder suhlen sich im dicken Morast und verschaffen sich so etwas Kühlung; Impalas, Nyalas, Giraffen, Waterbock, Gnu,
Paviane ziehen an uns vorbei und selbst die Zebras gönnen sich eine Schlammpackung.

Die Rückfahrt führt uns nochmals an der Leopardensichtung vorbei, aber diesmal scheint sich die Katze im Dickicht versteckt zu haben.

Was ist denn das? Ein Secretarybird stolziert mit seinem sehenswerten Kopfschmuck durch das hohe Gras. Nun hat auch der Tag für unseren Guide ein Highlight bekommen. Diese Vogelart ist im Kruger NP sehr selten geworden und wir dürfen stolz sein, ihn entdeckt zu haben.

Bevor wir den Park verlassen können, reiht sich eine gut 50-köpfige Elefantenherde zur Parade auf und überquert knapp 5 m vor uns die Strasse. Wir sollen uns nicht einschüchtern lassen und ruhig weiterreden, so der Tipp von Michael. Zu guter Letzt trippeln noch zwei kleine Elefantenbabies ihrer Mutter (oder Tante?) nach.

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Ein wahnsinnig intensiver Tag geht langsam zu Ende und wir sind alle dankbar und ergriffen, welche Schätze die Natur zu bieten hat!

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