Unser Tag fängt verHEISSungsvoll an. Der Wetterbericht verspricht viel Sonne und steigende Temperaturen. Zum ersten Mal setzen wir in kurzen Hosen und T-Shirt in den Jeep und fahren bei angenehmen Temperaturen um 5.45 Uhr los. Wir Fotografen wurden auf zwei Research-Gruppen aufgeteilt und bekamen den Auftrag, Fotos für die Giraffen-, resp. Nashorndatenbank zu erstellen. Idealweise sollten von Giraffen beide Seiten sowie ein Porträt und ggf. besondere Auffälligkeiten erfasst werden. Für die Nashörner waren inbes. die Ohren und die Seiten von Interesse. Soweit also die Vorgaben… die Umsetzung gestaltet dann sich nicht immer so einfach. Wildtiere haben so die Eigenschaft, nach einem kurzen Innehalten – ja, genau das ist der perfekte Moment für eine Porträtaufnahme – sich abzudrehen, um uns ihren Hintern zu zeigen 🙂
Doch manchmal scheinen meine positiven Gedanken anzukommen und die Giraffe wendet sich auf die Gegenseite! Voilà, beide Seiten im Kasten.
Heute sind die Nashörner besonders fotogen und zeigen sich in bester Posierlaune. Nebst zwei Einzelgängern entdecken wir zwei von drei Familien. Die «kleinen» Babys sind extrem knuffig und wirken immer noch ein wenig tollpatschig. Ein Nashorn-Bulle nähert sich gemächlich unserem Jeep bis auf wenige Meter, um die Situation genauer zu prüfen. Das Seh- und Hörvermögen dieser Dickhäuter ist nicht so ausgeprägt, aber ihr Geruchssinn ist sehr gut entwickelt. Nach diesem Sicherheitscheck trottet er wieder gemächlich davon. Gut zu wissen, denn wir hatten bei der letzten Begegnung einen Scheinangriff auszuhalten – ein junger Bulle preschte auf unseren Jeep los und schnaubte unüberhörbar, um dann abzudrehen.
Was ist denn das? Plötzlich kommt Hektik auf und nach einem Rudel Impalas rennen auch Giraffen los, gefolgt von ganzen Büffelherde. Alles trampelt wie wild über unseren Weg und löst eine Staubwolke aus; offensichtlich hat unser Erscheinen diese Lawine ausgelöst!
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt ist, gelingt mir noch dieser Schnappschuss. Der kleine bunt gefiederte Kerl lässt sich durch nichts stören und bleibt sogar sitzen, als Yuka den Motor startet.
Nun heisst es, die Fotos für die Researcher aufzubereiten. Eva hat ein Giraffenprojekt unter sich und will herausfinden, wie diese Langhälse sozialisieren; wie sie Gruppen bilden und wie lange diese Bestand haben.
Was ist einfacher zu fotografieren:
Fussballer oder frei lebende Tiere..?
Tiere im Busch bleiben oft einen Moment stehen, bevor sie mir den Hintern zudrehen – Fussballer sind da etwas wirbliger, dafür bleiben sie manchmal länger liegen…