Mein Bildungssemester

Mein Bildungssemester

«Das besoldete Bildungssemester soll einen Perspektivenwechsel ermöglichen. Es ermöglicht, Distanz zum Schulalltag zu gewinnen und sich eine Zeit lang in einer anderen Rolle zu bewegen. Gezielte Weiterbildung bringt einem fachlich auf den neusten Stand und erweitert den gewohnten Blickwinkel durch neue Sichtweisen und Erfahrungen. Weiterbildung heisst auch, eigene Haltungen, Gewohnheiten und Einstellungen zu hinterfragen, Neues auszuprobieren, den Horizont zu erweitern, sich neuen Herausforderungen zu stellen und diesen Stand zu halten. Es geht aber auch darum aufzutanken, sich zu stärken, um mit frischem Elan, neuen Ideen und wacher Berufsfreude in den Schulalltag zurückzukehren.» So umschreibt das Amt für Volksschule die Zielsetzungen des Bildungssemesters.
Inhaltlich hatte ich schon rasch Ideen, wie ich mich in den verschiedenen Bereichen weiterbilden wollte. Die grosse Freiheit, die sich offenbarte, war Chance aber auch Risiko: nicht alles, was ich im Kopf hatte, war realisierbar und musste teilweise verworfen werden. Nach und nach fügten sich die einzelnen Puzzlesteine zu einem vielfältigen Programm zusammen.


Hier mein Programm im Detail:
– SWCH Chur: «Aus Erfahrung gut» und «Metallwerken Grundlagenkurs 2»
– Informatik: Selbststudium «WordPress», «OneNote» und div. Online-Test-Angebote evaluieren
– Vertiefte Auseinandersetzung mit «DisDonc!»
– Praktika an der Talentschule Surselva in Ilanz, an der Tagesschule BEL in Kreuzlingen und in der Kleinklasse Weinfelden
– Betriebspraktika bei Swiss, Kloten und Bühler, Uzwil
– Intensivsprachkurs an der Ecole International EF, Paris
Volontäreinsatz für African Impact in Südafrika
– Grundlagenkurs Zürcher Ressourcen Modell / ZRM


Kernstück meines Bildungssemesters war dabei sicher mein vierwöchiger Einsatz als Volontär in der Dumela Lodge in der Nähe von Hoedspruit/Südafrika. Meine Erfahrungen habe ich in meinem Blog festgehalten.

Ein weiteres Highlight durfte ich während meines Praktikums an der Talentschule Surselva erleben: die 24-Stunden-Challenge. Ich habe einen ausführlichen Bericht darüber geschrieben.

Während meinen Betriebspraktika konnte ich verschiedene «Schnupperlehren» absolvieren. Bei SWISS schnupperte ich als Automatiker und als Polymechaniker; bei Bühler zusätzlich noch als Konstrukteur und Anlage- und Apparatebauer.
Dabei konnte ich besonders meine handwerklichen Fertigkeiten im Bereich «Metallbearbeitung» erweitern und erhielt bei beiden Betrieben interessante Einblicke in die Lehrlingsselektion und -Ausbildung. Ich war besonders beeindruckt, wie viel Selbständigkeit und Eigenverantwortung von den Jugendlichen erwartet wird.

Zu jedem meiner Projekte hatte ich mir Ziele gesetzt, die ich erreichen wollte. Jede Station war bereichernd, zuweilen auch herausfordernd, aber immer lohnenswert und unvergesslich. Lernen ist wahrlich ein lebenslanger Prozess!


Ich bin dankbar, dass wir Lehrpersonen im Kanton Thurgau dieses Privileg, um das ich öfters sehr beneidet wurde, nutzen können.

24-Stunden-Challenge – Mein Erfahrungsbericht

24-Stunden-Challenge – Mein Erfahrungsbericht

Die Talentschule Surselva ist eine sehr innovative Schule, die ihre SchülerInnen in einem ähnlichen Setting wie die Sekundarschule Bürglen unterrichet. Aktuell besuchen rund 34 Jugendliche, die musisch oder sportlich besonders talentiert sind, den Unterricht. Ein ausgeklügeltes System ermöglicht den Jugendlichen Zeit für individuelles Training.
Eine besondere Herausforderung stand am Donnerstag in der ersten Schulwoche auf dem Programm: die 24-Stunden-Challenge! Getreu dem schuleigenen Motto «Push your limits!» ging es darum, während den kommenden 24 Stunden – notabene ohne Schlaf! – verschiedene Aufgaben zu bewältigen, die die Teilnehmer an ihre physischen und psychischen Grenzen bringen sollten. Eingebettet war diese in einen 45 km langen Rundkurs, der uns durch die Rheinschlucht bis nach Flims-Laax und dann wieder zurück nach Ilanz führte.

Mit einer gewissen Nervosität hatte ich am Vorabend meinen Rucksack mit ausreichend Proviant, Ersatzwäsche, Badezeug, Regenschutz, warmen Kleidern, Wasserflasche und Essgeschirr und –besteck gepackt. Beim Treffpunkt am Bahnhof war bei vielen Vorfreude wie auch Respekt vor der Challenge spürbar. Die SuS wurden in alters- und geschlechtergemischte 4-5-er Gruppen aufgeteilt. Nach einer ersten Hirnaufgabe absolvierten die Gruppen einen OL rund um Ilanz. Schon bald zeigte sich, dass die Jüngeren von den Erfahrungen der Älteren profitieren konnten.

Kurz vor 10 Uhr schnallten wir uns die Rucksäcke um und machten uns auf den Weg. Die Wanderung durch die herrliche, wilde Landschaft war sehr gut etappiert und abwechslungsreich gestaltet. Die SuS wurden gut betreut und motivierten sich gegenseitig. Nach einem kurzen, aber steilen Aufstieg erreichten wir einen Aussichtspunkt, der uns einen spektakulären Blick auf die Rheinschlucht bot.

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Rheinschlucht
Rheinschlucht
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Unsere Wanderung führte uns durch den Flimserwald zum Freibad beim Lai da Cauma, wo die nächste Challenge auf die Jugendlichen wartete. Schwimmend musste ein Papiertuch möglichst trocken zum anderen Ufer transportiert werden, und dies bei kühlen Luft- und Wassertemperaturen.

Unsere Wanderung führte uns durch den Flimserwald zum Freibad beim Lai da Cauma, wo die nächste Challenge auf die Jugendlichen wartete. Schwimmend musste ein Papiertuch möglichst trocken zum anderen Ufer transportiert werden, und dies bei kühlen Luft- und Wassertemperaturen.

Das Abendessen wurde gegen 21 Uhr über dem Feuer gekocht und im Gelände eingenommen. Anschliessend konnten sich die SuS etwas erholen oder verkürzten sich die Wartezeit mit Spielen und Diskutieren, bevor gegen 2 Uhr die nächste Challenge zu bewältigen war: eine Nachtwanderung allein durch den Wald. Beim nächsten Treffpunkt gab es eine willkommene Stärkung und wir konnten uns am Feuer etwas aufwärmen.

Gegen fünf Uhr in der Früh stand die Challenge «Schlag den Star» auf dem Programm. Trotz Müdigkeit zeigten sich die SuS sehr motiviert und nahmen Herausforderungen wie «Slackline», Klettern am Holzschopf, Handstandlauf, etc. an! Die letzten Kilometer bis ins Freibad Ilanz forderten von vielen nochmals alle Kraftreserven…

Gegen fünf Uhr in der Früh stand die Challenge «Schlag den Star» auf dem Programm. Trotz Müdigkeit zeigten sich die SuS sehr motiviert und nahmen Herausforderungen wie «Slackline», Klettern am Holzschopf, Handstandlauf, etc. an! Die letzten Kilometer bis ins Freibad Ilanz forderten von vielen nochmals alle Kraftreserven…

Zum Abschluss galt es, bei 13° Lufttemperatur ins kühle Wasser zu springen, bevor dann alle Teilnehmer mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet belohnt wurden. Mit einer – krankheitsbedingten – Ausnahme absolvierten alle SuS diese intensive Challenge. Müde, aber stolz verabschiedeten wir uns ins Wochenende. Das Video zu dieser Challenge findet sich hier.